KOMMAREGELN



1. Das Komma steht zwischen Aufzählungen gleichartiger Satzglieder,
    wenn diese nicht durch "und", bzw. "oder" verbunden sind.

     Meine Freundin ist ein hübsches, schlankes, intelligentes Mädchen.
     Sie liebt Musik, schicke Kleider und sportliche Autos.
 

2. Das Komma steht vor entgegengesetzten Konjunktionen.
    Zum Beispiel:    aber, sondern, allein, doch, jedoch, vielmehr
 

     Ihr Vater war ein grober, aber gutmütiger Kerl.
     Nicht nur seine Hände, sondern auch seine Füße waren riesig.
 
 
3. Das Komma steht nach Anreden.
 
     Herr Lehrer, ich bin gut vorbereitet!
     Lieber Michael, ich schreibe dir...
 
4. Das Komma steht nach Empfindungswörtern.
    Oh je, war das eine Arbeit!
    Verflixt, schon wieder eine Sechs!
    Aua, du tust mir weh!
 
 
5. Das Komma schließt Appositionen ein.
 
     Der Direktor, ein alter Fuchs, lächelte.
     Frau Müller, die Schulsekretärin,  ist immer bestens informiert..

6. Das Komma schließt Erläuterungen ein, die durch "d.h.", "nämlich", "z.B.", "wie",
    "und zwar" eingeleitet werden.
 
     An einem Tag war der Biologieunterricht besonders interessent, nämlich am Freitag.
     Bestimmte Themen ,   z. B. Balzverhalten und Fortpflanzung ,  interessieren uns besonders.

7.   In Satzreihen werden Hauptsätze durch Kommata getrennt.  (Beispiel 1)
     Das Komma steht auch, wenn ein Hauptsatz in einen anderen eingeschoben wird. (Beispiel 2)
     Werden zwei vollständige Hauptsätze durch „und" bzw. „oder" verbunden,
     kann das Komma stehen.  (Beispiel 3 und 4)

     Er rannte in den Klassenraum, er sah sich um, und er handelte.           (1)
      Du kannst, ich betone es noch einmal, nicht an dieser Schule bleiben.  (2)
      Er rief den Schüler zu sich, und dieser nahm sein Zeugnis entgegen.     (3)
      Er rief den Schüler zu sich  und dieser nahm sein Zeugnis entgegen.     (4)
 

8.  Das Komma steht zwischen Satzteilen, die durch anreihende Konjunktionen
     in der Art einer Aufzählung verbunden sind.

     Zum Beispiel:  bald - bald
                            einerseits - andererseits
                            einesteils - anderenteils
                            teils - teils
                            je - desto
                            ob - ob
                            halb - halb
                            nicht nur - sondern auch

        Einerseits verhält sich Susi noch wie ein kleines Mädchen, andererseits möchte sie gern schon erwachsen sein.
        Teils spielt sie mit ihren alten Puppen, teils schminkt sie sich wie ein Model.
        Ob sie mit Puppen spielt, ob sie sich schminkt - süß ist sie allemal.  :-)
 

9. Das Komma trennt den Gliedsatz vom übergeordneten Hauptsatz ab.

a) den Begründungssatz
     Weil es schellt, gehen die Schüler in ihren Klassenraum.

     Die Schüler gehen in ihren Klassenraum, weil es schellt.

     Die Schüler gehen, weil es schellt, in ihren Klassenraum.

b) den indirekten Fragesatz
    Niemand wusste, wann die nächste Klassenarbeit geschrieben werden sollte.

    Wann die nächste Klassenarbeit geschrieben werden sollte, wusste niemand.

c) Relativsatz
     Die junge Dame, die du mir vorstellen willst, kenne ich schon.

     Ich kenne schon die junge Dame, die du mir vorstellen willst.
 

 
 
10. Das Komma steht zwischen Aufzählungen gleichartiger Gliedsätze,
     wenn diese wenn diese nicht durch "und" bzw. "oder" verbunden sind.
 
      Weil sie hübsch ist, weil sie mich liebt und weil sie zudem einen reichen Vater hat, werde ich sie heiraten.
 
 
11. Das Komma steht nach herausgehobenen Satzteilen, die durch ein Pronomen
     oder Adverb erneut aufgenommen werden.

      Deine Schwester, die habe ich gut gekannt.
      In meiner Studentenbude, da haben wir uns oft geküsst.
 

12. Das Komma kann den erweiterten Infinitiv mit "zu" abtrennen,
       das gilt ebenso bei  "um zu" , "ohne zu",  "anstatt zu".

      Der Lehrer bat den Klassensprecher ( , )   ihn zu vertreten.
      Ohne zu zögern ( , )  sagte dieser zu.
 


13. Auch der einfache (nicht erweiterte Infinitv) mit "zu" wird durch das Komma vom Satz getrennt,
      wenn durch   "es"   darauf hingewiesen wird.

       Es fiel ihm nicht leicht, zu schweigen.
 

14.  Das Komma kann das erweiterte Partizip vom Satz trennen.
       Ist das erweiterte Partizip in den Satz eingeschoben, muss es durch Kommata abgetrennt werden.

       Vor Angst zitternd ( , )   stand der Übeltäter da.
       Aber:    Der Direktor, verärgert durch den Lärm, eilte herbei.
 

15. Das Komma trennt zwei ungebeugte Partizipien vom Satz, wenn diese durch "und" verbunden sind

.      Die Sonne, hell und klar, ging über ihnen auf.
       Der Deutschlehrer, geachtet und geliebt, betrat den Klassenraum.
       Die Schüler, ächzend und stöhnend, schrieben eine Klassenarbeit.

16. Das Komma trennt zwei nachgestellte Adjektive vom Satz, wenn diese durch "und" verbunden sind.

        Alle Schüler, große und kleine, fürchten sich vor einer Sechs.
 

17.  Das Komma gliedert mehrteilige Datums- und Zeitangaben.

        Schwerte, den 28. Mai 2000
        München, im Oktober 1999

        Ich komme am Samstag, den 12. Dezember, (um) 18.30 am Dortmunder Hauptbahnhof an.
 



 © Udo Klinger, Schwerte/Ruhr 2002
 

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